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SPA-Management

Analyse des Wasservogeldurchzuges im Biosphärenreservat "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft"

Hintergrund

Das ca. 30.000 ha große UNESCO-Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ stellt aufgrund seiner Lebensraumausstattung mit u. a. über 15 separaten Teichgebieten ein bedeutendes Gebiet für Wasservögel und wassergebundene Vogelarten in Sachsen dar. Bisher lag für dieses Gebiet keine eigene Auswertung und Bewertung des Wasservogeldurchzuges vor. Das Projekt liefert Grundlagen für die Managementplanung für das gleichnamige Europäische Vogelschutzgebiet (EU-SPA).

Projektübersicht

Im Auftrag der Verwaltung des Reservates haben wir im Jahr 2012 unter Zusammenführung, Analyse und Auswertung von über 40.000 Datensätzen eine erste Übersicht für den Zeitraum 1993–2012 geschaffen. Hierbei wurden vor allem Durchzügler und Wintergäste betrachtet. Des Weiteren wurde das Umfeld in die Analysen mit einbezogen, um einen besseren Überblick über Schlafplätze oder Nahrungsflächen zu bekommen. Dafür wurden Daten der Wasservogelzählung, allgemeine Beobachtungsdaten und weiter Einzelangaben vereint.

Ergebnis

Von den rund 160 mehr oder minder regelmäßig in Sachsen durchziehenden Wasservogelarten wurden seit 2000 rund 120 Arten, also 75 % aller Arten, im Biosphärenreservat beobachtet. Von allen nachgewiesenen Wasservogelarten konnten für 31, darunter Singschwan, Schellente, Seeadler, Kranich, Eisvogel, Kiebitz und Steppenmöwe, tiefgründige Beschreibungen des räumlichen und zeitlichen Auftretens vorgenommen werden.

Neben dem jahreszeitlichen Auftreten, der Entwicklung der Bestandsgröße und dem Ableiten von Trends konnten Karten der räumlichen Verteilung und eine Gesamtaussage mit Bestandsableitung generiert werden.

Im Vergleich mit dem bekannten Wasservogeldurchzug in Sachsen zeigt sich die Bedeutung des Biosphärenreservates vor allem während des Herbst- und Frühjahrsdurchzuges. Zu den traditionellen Terminen der Wasservogelzählung im November, Januar und März halten sich vergleichsweise wenige Wasservögel im Gebiet auf. Dies ist auch zu erwarten, da die Mehrzahl der fischereiwirtschaftlich genutzten Gewässer ab Ende September wegen der Fischernte abgelassen wird. Oftmals bleiben diese Teiche bis zum erneuten Anstau im Februar/März trocken liegen.

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(© Foto: W. Nachtigall)

Auch Limikolen halten sich zur Nahrungssuche in den Teichen auf, bevor sie weiter Richtung Süden fliegen.

Auch Limikolen halten sich zur Nahrungssuche in den Teichen auf, bevor sie weiter Richtung Süden fliegen.
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(© Foto: W. Nachtigall)

Stoppelfelder in der Nähe von Teichen werden von Gänsen (hier Saat-, Bläss- und Graugänse) gerne als Nahrungsflächen genutzt.

Stoppelfelder in der Nähe von Teichen werden von Gänsen (hier Saat-, Bläss- und Graugänse) gerne als Nahrungsflächen genutzt.
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(© W. Nachtigall)

Im Winter drängen sich Schwäne, Gänse und Enten um die letzten offenen Wasserflächen.

Im Winter drängen sich Schwäne, Gänse und Enten um die letzten offenen Wasserflächen.
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(© Abb.: Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e. V.)

Bedeutung einzelner Teichgebiete am Gesamtauftreten von Wasservogelarten.

Bedeutung einzelner Teichgebiete am Gesamtauftreten von Wasservogelarten.
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