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Wiedehopf

Der Wiedehopf (Upupa epops) ist ein Bewohner offener Landschaften mit spärlicher Bodenvegetation und einem zahlreichen Vorkommen von Großinsekten (z. B. Feldgrillen). Zudem benötigt er geeignete Bruthöhlen. In früheren Zeiten war der Wiedehopf in der Agrarlandschaft noch weit verbreitet. Heute ist diese infolge der intensiven Landwirtschaft kaum noch als Lebensraum geeignet. So beschränkt sich sein aktuelles Vorkommen weitgehend auf (ehemalige) Truppenübungsplätze sowie die Bergbaufolgelandschaft, wo seine Habitatansprüche in einigen Bereichen erfüllt werden. Allerdings mangelt es dort an Nistmöglichkeiten.

Im Jahre 2005 wurde deshalb von der NABU-Gruppe Wittichenau in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft damit begonnen, auf einer rekultivierten Tagebaufläche bei Lohsa Nisthilfen für den Wiedehopf auszubringen, deren Anzahl im Laufe der Jahre auf zeitweise mehr als 50 anstieg. In guten Jahren brüteten in diesen Nisthilfen über 20 Wiedehopf-Paare.

Das Artenhilfsprojekt wurde von Anfang an von der Vogelschutzwarte Neschwitz wissenschaftlich begleitet. Durch die regelmäßige Kontrolle der Nisthilfen wurden insbesondere Angaben zur Bestandsdynamik und Brutbiologie gewonnen. Durch die Beringung von Alt- und Jungvögeln und die spätere Kontrolle der Brutvögel können u. a. Aussagen zur Brut- und Geburtsgebietstreue, Partnertreue und Fremdansiedlungen gemacht werden. Über erste Ergebnisse dieser Untersuchungen ist berichtet worden:

Zischewski, M., H. Schnabel & J. Ulbricht (2014): Untersuchungen zur Ökologie des Wiedehopfes, Upupa epops L., 1758, in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz 22: 3-17

Im Rahmen eines speziellen Vorhabens zur Erforschung der Zugwege und afrikanischen Winterquartiere des Wiedehopfes – in Kooperation mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach - ist zudem eine Anzahl von Vögeln im Untersuchungsgebiet mit sog. Geolokatoren ausgestattet worden. Die Ergebnisse wurden in folgender Publikation zusammengefasst:

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Anzahl der vom Wiedehopf besetzten Nisthilfen im Verhältnis zur Anzahl der im Untersuchungsgebiet vorhandenen Nisthilfen

Anzahl der vom Wiedehopf besetzten Nisthilfen im Verhältnis zur Anzahl der im Untersuchungsgebiet vorhandenen Nisthilfen
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(© L. Richter)

Wiedehopf mit Futter (Raupe).

Wiedehopf mit Futter (Raupe).
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Junger Wiedehopf vor der Beringung

Junger Wiedehopf vor der Beringung
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Nisthilfe mit Wiedehopf

Nisthilfe mit Wiedehopf
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