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Telemetrie Milane

Hintergrund

Für die Errichtung und Erneuerung von Windenergieanlagen (WEA)  sind Grundlagendaten zur Raum- und Habitatnutzung ausgewählter Großvogelarten wichtig. Derzeit liegen jedoch nicht ausreichend gesicherte Kenntnisse für die Genehmigungspraxis vor, was die Arbeit der Unteren Naturschutzbehörden (UNB) im Freistaat Sachsen erschwert.

Das Projekt

Mit Hilfe von Spendengeldern der Gert Aurig Umweltstiftung und der HanBao Neue Energien GmbH konnte 2017 unser Telemetrievorhaben an ausgewählten Großvogelarten gestartet werden. Dazu wurden 2017 zwei adulte Rotmilane (Paar) und drei adulte Schwarzmilane (1 Weibchen, 2 Männchen) gefangen und besendert. Die verwendeten GPS-Logger der Firma e-obs GmbH besitzen ein frei wählbares Zeitintervall zur Datenermittlung und können aus der Entfernung ausgelesen werden. 2018 wurden 5 weitere Schwarzmilane besendert.

Die daraus gewonnenen Daten liefern Erkenntnisse zu Aktionsräumen, Flughöhen und Lebensraumnutzung der Vögel in Abhängigkeit von z. B. Vorkommen, räumlicher Lage und Landnutzung. Dies unterstützt die Arbeit der sächsischen UNB u. a. bei der Beurteilung möglicher Auswirkungen von Windkraftvorhaben.

Ergebnisse

Im Frühjahr 2018 wurde das besenderte Rotmilanmännchen tot in Thüringen aufgefunden. Die daraufhin durchgeführte Untersuchung ergab, dass es einer Vergiftung (Carbofuran) zum Opfer fiel. Die Logger der anderen Vögel konnten 2018 im bisherigen Brutgebiet in der Oberlausitz ausgelesen werden und lieferten so erste wertvolle Daten.

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(© W. Nachtigall)

Nestjunge Rotmilane mit angebrachten Sendern

Nestjunge Rotmilane mit angebrachten Sendern
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(© E. Schmidt)

In Thüringen tot aufgefundenes Rotmilanmännchen mit Sender

In Thüringen tot aufgefundenes Rotmilanmännchen mit Sender
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(© W. Nachtigall)

Zugroute, welche aufgrund der Daten der GPS-Sender erstellt werden konnte.

Zugroute, welche aufgrund der Daten der GPS-Sender erstellt werden konnte.
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