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Nisthilfen in Haus und Garten

Vielen in Höhlen oder Halbhöhlen brütenden Vogelarten fällt es immer schwerer, einen geeigneten Nistplatz zu finden. Davon betroffen sind auch Gebäudebrüter, wie Mauersegler, Haussperling, Hausrotschwanz, Dohle, Turmfalke, Schleiereule sowie Rauch- und Mehlschwalbe. Die Gründe sind vielseitig und liegen u. a. in unserem Ordnungssinn sowie dem zunehmenden Wohlstand der Gesellschaft. Durch die Sanierung von Gebäuden und Fassaden, die übermäßige Pflege von Gärten und Grünanlagen und eine Gehölzpflege, die eine Entwicklung von Höhlenbäumen meist gar nicht erst zulässt, wird das Angebot an künstlichen Nisthilfen immer wichtiger. Zudem führt die zunehmende Bodenversiegelung dazu, dass Schwalben keine Pfützen mehr vorfinden, an denen sie ihr Nistmaterial aufnehmen können. Aber auch der Weißstorch ist auf die Hilfe des Menschen angewiesen, wenn es an Nistplätzen für diesen Kulturfolger mangelt oder der Zustand von bestehenden Nestunterlagen zu schlecht ist. 

Mit dem Angebot künstlicher Nisthilfen können Sie diesen Vogelarten helfen. Und neben der Möglichkeit sie zu beobachten, halten sie uns häufig auch lästige Insekten vom Leib. Egal, ob Sie sich eine Nisthilfe kaufen oder selber bauen, es gibt einige Dinge, die Sie dabei beachten sollten:

  • Je nach Zielart gibt es unterschiedliche Typen und Konstruktionsweisen.
  • Die Nisthilfe sollte stets entsprechend den Ansprüchen der Vogelarten und unter Beachtung örtlicher Gegebenheiten installiert werden.
  • Für das Anbringen sollte die Zustimmung des Grundstücks- bzw. Gebäudebesitzers eingeholt werden
  • Nistkästen sollten jedes Jahr im Herbst oder Winter einmal gereinigt werden

Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter mit einem großen Spektrum an Nisthilfen. Neben klassischen Nistkästen aus Holz gibt es auch Konstruktionen aus Holzbeton, die sich aufgrund ihrer Langlebigkeit bewährt haben. Aber auch spezielle Lösungen zum Einbau in Gebäude, z. B. für Mauersegler, oder künstliche Schwalbennester werden angeboten. Zudem gibt es im Handel auch Systeme zur Videoüberwachung von Nistkästen, mit denen Sie direkt ins Nest schauen können, ohne die Vögel zu stören.

Dem beliebten Weißstorch kann durch das Aufstellen von Masten mit Nestunterlagen oder die Installation von Dachreitern bzw. Nisthilfen auf Schornsteinen leicht geholfen werden. Hierzu gibt es auch vielerorts Vereine oder Verbände , die Sie bei Ihrem Vorhaben unterstützen können.

Beim Verein Sächsischer Ornithologen e. V. (VSO) sind bislang 3 Ratgeberhefte zum Schutz von Dohle, Schleiereule und Turmfalke entstanden, die auch Bauanleitungen für Nisthilfen enthalten. Die Hefte können direkt beim Verein bezogen werden.

 

Weitere Informationen und Anleitungen zum Nistkastenbau finden sie unter:

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(© W. Nachtigall)

Typischer Nistkasten aus beständigem Holzbeton, z. B. für die Kohlmeise

Typischer Nistkasten aus beständigem Holzbeton, z. B. für die Kohlmeise
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(© W. Nachtigall)

Die Nester von Schwalben sind gesetzlich geschützt und dürfen auch nach der Brut nicht entfernt werden. Im Fachhandel werden mittlerweile Nisthilfen angeboten, weil der Bestand abnimmt.

Die Nester von Schwalben sind gesetzlich geschützt und dürfen auch nach der Brut nicht entfernt werden. Im Fachhandel werden mittlerweile Nisthilfen angeboten, weil der Bestand abnimmt.
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(© W. Nachtigall)

Der Bestand des Weißstorchs ist mittlerweile auf künstliche Nisthilfen angewiesen

Der Bestand des Weißstorchs ist mittlerweile auf künstliche Nisthilfen angewiesen
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